Biografie
Unterschiede als Bereicherung – diese Auffassung wurde mir praktisch in die Wiege gelegt. Durch den Migrationshintergrund meiner Familie, den Besuch einer Hauptschule sowie den Bezug zu verschiedenen Sprachen und Weltanschauungen bin ich interkulturell aufgewachsen.
Dank meiner Mutter und meiner Oma, die beide Näherinnen sind, habe ich früh die Leidenschaft zur Mode und zum Schneidern für mich entdeckt. Schon früh wusste ich: Ich werde Mode-Designerin. Dieser Traum spornte mich an und verlieh mir den nötigen Ehrgeiz, das Maßschneider-Handwerk zu erlernen und mein Studium erfolgreich abzuschließen.
Nach meinem Fachabitur begann ich meine Ausbildung zur Maßschneiderin an der Fahmoda in Hannover und danach ein Mode-Designstudium an der Hochschule Hannover.
Während des Studiums begann ich ein Ehrenamt bei der Lebenshilfe. Einmal pro Woche assistierte ich Sophie, die aufgrund von Kinderdemenz erblindet ist. Diese Begegnung hat mich privat wie beruflich stark beeinflusst und mich in meinem Wunsch bekräftigt, innovative Mode mit einem gesellschaftlichen Engagement zu verbinden.sowie den Bezug zu verschie
Das war der Anlass, Blindheit zum Thema meiner mehrfach preisgekrönten Bachelorarbeit SAME:SAME zu machen. Zusammen mit einem Team aus Blinden und Menschen mit starker Seheinschränkung entwickelte ich verschiedene Designlösungen, um ihnen den Umgang mit Mode zu erleichtern. Gleichzeitig sind die Entwürfe aber auch für Sehende interessant. Dazu zählt beispielsweise wendbare Bekleidung, bei der es keine Rolle spielt, welche Seite innen oder außen getragen wird.
Durch meine Arbeitserfahrung in der Modeindustrie weiß ich, dass sich die Branche nur sehr langsam für Themen der Nachhaltigkeit und Inklusion öffnet. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb ich mich mit meinem Know-how in sozialen, inklusiven Mode-Projekten einsetze.
Meine Zukunftswünsche sind, mit meinem Design in Systeme einzugreifen, den Alltag für Blinde und Sehbeeinträchtigte zu erleichtern und zum Umdenken zu motivieren. Es macht mir großen Spaß, mit meiner Zielgruppe im Design-Thinking-Verfahren neue Lösungsansätze zu entwickeln und zu erforschen. Das Wichtigste für mich ist es, Mode zusammen mit meiner Zielgruppe zu entwerfen, die alltagstauglich und innovativ ist.